FABA tritt mit neuem Vorstand an

Veröffentlicht am:
01.01.2024
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Hat ein starkes Vorstandsteam um sich: Detlev Schürmann, neuer Vorsitzender des Spitzenverbandes FABA. Das Bild entstand in Köln, wo sich der Geschäftssitz des Verbandes befindet. Im Hintergrund der LVR-Turm auf der Deutzer Rheinseite. Foto: FABA · Axel Küppers

FABA tritt mit neuem Vorstand an

Köln, 01.01.2024 – Der neue Vorsitzende des Spitzenverbandes FABA heißt Detlev Schürmann. “Ich will dem Verband eine starke Stimme geben sowohl in der Politik als auch gegenüber den Behörden”, sagt der 62-Jährige. Dem Niederrheiner, von Haus aus Diplom-Sozialarbeiter und Gesundheitswissenschaftler, ist die Anbieter-Vielfalt in der Eingliederungshilfe ein Anliegen.

Dabei arbeitet Detlev Schürmann mit einem hochmotivierten und neu formierten Vorstandsteam zusammen; fünf von sieben Vorstandsmitgliedern sind Ende 2023 neu in die Führungsmannschaft von FABA gewählt worden.

Schürmann, der seit 34 Jahren im sozialpsychiatrischen Bereich unterwegs ist und vor 14 Jahren einen Sozialen Betreuungsdienst in Kempen gegründet hat, kennt die Probleme der kleineren Anbieter von ambulanten Fachleistungen auf dem Markt genau. Bei seinem Unternehmen mit mehr als 30 Mitarbeitenden handelt es sich um eine psychosoziale Praxis, die Versorgungsangebote bei psychischen Erkrankungen und Krisen leistet. Die Schnittmenge mit dem FABA-Profil ist also groß.

“Bürokratie, Bevorzugung der Branchenriesen, intransparentes Handeln in den sozialen Gremien und unzureichende Vergütung der Assistenzleistungen machen den kleineren BeWo-Anbietern das Leben schwer”, betont Schürmann. Das widerstrebt seinem Gerechtigkeitsgefühl. Da er auch Soziotherapeut ist, weiß er, welche außerordentlichen Leistungen die FABA-Mitglieder tagtäglich erbringen müssen, um Menschen mit schwerwiegenden psychischen Krankheiten abzuholen zu können.

“Wir sind im Grunde unseres Herzens Idealisten mit sozialer Ader, denen es in erster Linie um das Wohl der anvertrauten Menschen geht”, sagt Detlev Schürmann und trifft damit den FABA-Ansatz auf den Kopf: Es geht um Rehabilitation und Teilhabe von Menschen, die mit Behinderung zu tun haben oder von Behinderung bedroht sind. “Wir als BeWo-Anbieter müssen in der Lage sein, unsere Leistungen in einem knallharten und von den großen Wohlfahrtsverbänden diktierten Wettbewerb in hoher Qualität und aus einer wirtschaftlichen Sicherheit heraus anzubieten.”

Aus wirtschaftlicher Sicherheit heraus Leistung erbringen

Genau diese wirtschaftliche Sicherheit sieht Schürmann in vielen Punkten gefährdet mit Blick auf Behördendschungel und politische Verstrickungen. “Unser Pfund ist, dass wir in der Gemeinsamen Kommission sitzen, wo hinter verschlossener Tür Konflikte angesprochen werden und um Lösungen gerungen wird.” Je starker FABA sich in diesem Gremium positioniert, desto besser geht es den Mitglieds-Unternehmen des Verbandes. “Genau an dieser Stelle setzt mein Ehrgeiz an, uns freien Anbietern eine faire Chance einzuräumen.”

Aber auch die Kommunikation der Mitglieder untereinander ist Schürmann wichtig. “Der eine lernt vom anderen, unser Austausch generiert häufig Lösungen, auf die ein Einzelkämpfer nie gekommen wäre”, nennt er einen Grund, warum es lohnenswert ist, sich bei FABA einzureihen. Hier hat Detlev Schürmann eine Professionalisierung vorangetrieben, u.a. mit einer neuen Homepage. Eine Plattform zum Chatten untereinander wurde auf ein stärkeres Fundament gestellt, ein Auftritt in den Sozialen Netzwerken ist als nächstes geplant. Gezielt sucht Schürmann jetzt den Dialog mit Akteuren in der Eingliederungshilfe. “Dabei unterstützt mich ein großartiges Vorstandsteam, auf das ich mich verlassen kann.”

Detlev Schürmann weiß aufgrund seiner Erfahrung und seiner Expertise genau, wo er an der FABA-Spitze den Hebel ansetzen muss. Als Psychiatrie- und Suchtkoordinator begleitete der Diplom-Sozialarbeiter die Entwicklung der gemeindenahen Versorgung für psychisch Kranke bzw. Suchtkranke. Insbesondere die heute anerkannte Leistung des ambulant-betreuten Wohnens hat er aus unterschiedlichen Positionen heraus mitgeprägt. Erfahrungen bringt Schürmann ferner aus seiner Mitarbeit am Landessuchtprogramm NRW sowie aus seiner Tätigkeit als Geschäftsführer einer Sucht- und Drogenberatung mit.

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