Weniger Controlling, mehr Vertrauen

Weniger Controlling, mehr Vertrauen
Köln, 22.09.2025 – Eine klare Linie bezüglich des Controlling-Verfahrens in der Eingliederungshilfe durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) vermisst der Verband FABA. Wie beim Treffen der Regionalgruppe Köln des Spitzenverbandes freier Anbieter*innen von ambulanten Fachleistungen deutlich wurde, sind die Leistungsanbieter verunsichert.
Dies betrifft vor allem die Frage, wie kleinere BeWo-Anbieter den Aufwand stemmen sollen. Der LVR erwartet im Zuge des Controlling-Verfahrens von den Anbietern halbjährlich Antworten auf seine Abfragen. „Der Anspruch des Qualitätsmanagements, wozu auch das Controlling gehört, verlangt unseren Anbietern enorme Anstrengungen ab, die mit viel Bürokratie verbunden sind“, hat Tiara Schmitz, Sprecherin der Regionalgruppe Köln, während der FABA-Sitzung zu bedenken gegeben. Hier stelle sich die Frage: Wie können das alle Anbieter schaffen – insbesondere solche, die in ihrem Unternehmen nur von einer Person geführt werden? Und, so die Anschlussfrage in FABA-Kreisen, sollte hier nicht alles bei der Betrachtung unter der Lupe sein, kann der LVR dann sogar hingehen und Gelder zurückfordern?
Der Spagat besteht aus FABA-Sicht darin, dass die zielorientierte Dokumentation einen vom LVR geforderten Standard zu erfüllen hat, die für den Anbieter selbst aber nicht hilfreich ist. Wenig Sinn aus fachlicher Sicht macht, so Tiara Schmitz, dass der BeWo-Anbieter seine Methode konkret nennen oder sogar anhand von Maßnahmen belegen muss. Der beabsichtigte Pfad müsse bereits aus der Schilderung des Inhalts für die Behörde ersichtlich sein.
Tiara Schmitz: „Hier ist mehr Vertrauen in die Arbeit der BeWo-Anbieter angebracht.“ Denn schließlich entwickele sich mit Blick auf die Klientel jeder Fall in die eine oder andere Richtung, was bereits nach einem halben Jahr häufig noch gar nicht erkennbar sei.Bislang empfiehlt FABA seinen Mitgliedern, die Controlling-Berichte kurz, knapp und präzise zu halten, um den Aufwand im Bereich zu Zumutbaren zu halten. “Wir werden beim Landschaftsverband nachhaken, ob es bezüglich der Evaluierung im Controlling einfachere Lösungen gibt und man sich auf einen verbindlichen Sprachgebrauch einigen kann”, so FABA-Vorsitzender Detlev Schürmann. “Dann sind die Unsicherheiten vom Tisch und unsere Anbieter können sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren.”
- Weniger Controlling, mehr Vertrauen (203.16 KB)